Centurion Pz 55/57

Der Centurion Pz 55 mit der M-Nr 78527 konnte 1992 offiziell durch den Centurion-Verein erworben werden. Noch im Juni des selben Jahres wurde der Panzer vom AMP Othmarsingen nach Villigen, dem damaligen Standort unserer Fahrzeuge überführt. Als ein Höhepunkt wurde er in Anwesenheit der beide Paten, Divisionär J.R. Hüssy und Divisionär und nachmaligem Korps-Kdt U. Scherrer, in würdigem Anlass in den Centurion-Verein Schweiz aufgenommen.

Heute steht unser SIM-Cent in Döttingen und beigeistert als einer von zwei weltweit exklusiven, mit SIM-74 ausgerüsteten Centurion die Besucher.

Am 30. März 2017 durften wir einen weiteren, baugleichen Pz 55/57 mit der M-Nr 78517 aus den Beständen des HAM in Burgdorf in Empfang nehmen und nach Döttingen überführen. Der Panzer ist in einwandfreiem Zustand, voll funktionsfähig und ebenfalls mit dem SIM-74 ausgerüstet. Somit verfügen wir weltweit über die einzigen Cent, die so ausgerüstet sind. Wir organisieren regelmässig SIM-Schiessen für die Besucher.

Datenblätter zum Herunterladen:

SIM-74 Laser Schiess-Simulator

Der Centurion-Verein ist weltweit die einzige Organisation, die noch über ein komplettes und voll funktionsfähiges Laser-Schiess-Simulator SIM-74 System, inklusive Zielfahrzeugen und Ersatzteilen, sowie das notwendige Fachwissen verfügt. Die Besucher des Centurion-Verein erhalten, gegen einen kleinen Unkostenbeitrag, die einmalige Chance, mit einem echten Panzer realitätsnah auf definierte und aktivierte Ziele zu schiessen! Mit korrekter Trefferanzeige, versteht sich.

Wie funktioniert Laserschiessen?

In einen normalen Panzer wird zusätzlich ein Computer für die Berechnung von Schussabgabe und Trefferanzeige installiert. Dieser Computer, das Bedienungsgerät, wird vom Lader bedient. Damit die Simulation möglichst realitätsnah wirkt, sind zusätzlich Munitionsdotation, Vorhaltewinkel, Distanzen und eine Zeitverzögerung für das Laden eingebaut. Sämtliche Steuerungsfunktionen wie Turmsperrschalter, Waffenwählschalter und Ladesicherung müssen normal bedient werden. Bei Richter und Kommandant wird je eine zusätzliche Schussabgabe- und Trefferanzeige vor das Okular des Zielgerätes montiert. Damit können Richter und Kdt die Schuss- und Trefferlage verfolgen und Korrekturen vornehmen.

Auf dem Panzer Aussen ist ein Sende- und Empfangsgerät montiert, welches die Rückmeldungen vom Ziel empfäng und zum Computer sendet, sowie die eigentliche Laserkanone steuert. Die Laserkanone ist stabil auf der 10,5 cm Pz-Kanone installiert und ist für die eigentliche Schussabgabe verantwortlich. Sie schiesst einen kurzen, unsichtbaren (und unschädlichen!) Laserstrahl zum Ziel. Dort wird mit Detektoren der eintreffende Laserstrahl vermessen und der “Treffer” per Funk an unseren Sendeempfänger zur Auswertung geschickt.

Am Panzerturm sind rundum vier Detektoren montiert, die die eintreffenden Schüsse auswerten und die Trefferlage per Funk an den schiessenden Pz zurücksenden. Handelt es sich beim Zielfahrzeug ebenfalls um einen Panzer (der Normalfall) dann kann der natürlich zurückschiessen. Es entsteht eine realitätsnahe Kampf- und Stresssituation für die Pz-Besatzungen. Im beschossenen Pz blinkt bei nahem Einschuss eine Warnlampe “under Attack” (unter Beschuss), die bei Treffer nach kurzer Zeit auf “Killed” (Abgeschossen) wechselt und das üblicherweise montierte Drehlicht oder eine übelriechende Rauchpetarde auslöst und damit den Abschuss anzeigt.

Je nach Übungsvorschrift bleibt der Pz für eine bestimmte Zeit “neutralisiert”. Nach dieser Zeit kann die Besatzung den Computer  auf Reset stellen und wieder ins “Kampfgeschehen” eingreifen. Schiedsrichter und Übungsleiter können zudem über ein mobiles Lasergewehr verfügen, mit dem sie ein Zielfahrzeug direkt abschiessen können.

Die von der Schweizer Armee eingesetzte Version SIM-74 (Hergestellt in England) hat eine Reichweite von etwa 1.5 Km und wurde während der gesamten Centurion und später Pz 68 “Lebensdauer” erfolgreich im Truppendienst eingesetzt.